Liebe Unterstützer:innen,
endlich finde ich Worte, um einen Eindruck von unserer Reise nach Syrien zu vermitteln.
In den Osterferien besuchten mein Mann, unsere zwei Töchter und ich unsere Verwandtschaft und Freunde.
Was wir dort erlebt haben, war tief bewegend:
Schönes, Schreckliches, Berührendes – all das begleitet mich seither.
Erste Eindrücke aus Damaskus
Die Fahrt vom Flughafen in den Vorort Mleha, wo ein Großteil meiner Familie lebt, war erschütternd.
Zerstörte Häuser, ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht, Trümmer überall.


Gleichzeitig ist der Stadtkern von Damaskus weitgehend erhalten:
Der berühmte Damaszener Markt und die Omajadenmoschee sind intakt und voller Leben.


Alltag unter schwierigen Bedingungen
Viele Menschen haben kein regelmäßiges Einkommen. Die Inflation macht fast alle Dinge des Alltags unerschwinglich.
Restaurants, Kleidung, Haushaltswaren – oft so teuer wie in Europa.
Für uns bezahlbar, für viele dort unerschwinglich.


Herzlichkeit und Überlebensgeschichten
Wir wurden von einem Neffen gefahren, der extra dafür ein Auto geliehen hatte – zu unserer Sicherheit.
Seine Familie nahm uns warmherzig auf.
Wir hörten viele persönliche Geschichten über den Krieg, das Exil und das Erdbeben in Hatay, das seine Frau und Kinder nur knapp überlebten.


Tiefe Narben – nicht nur äußerlich
Die Begegnungen mit vielen Menschen machten eines klar:
Nicht nur Gebäude sind zerstört, auch Seelen sind verletzt.
Viele Menschen antworteten auf die Frage „Wie geht es dir?“ mit „Alhamdulillah“ – Gott sei Dank.
Hilfe, die ankommt
Dank Ihrer Spenden konnten wir konkrete Hilfe leisten:
- Türen, Toiletten, Waschmaschine, Ofen wurden angeschafft.
- Eine Nichte konnte sich sogar die Rückreise aus dem Exil in Libyen leisten – zurück zu ihren Kindern in Damaskus.
- Spielsachen, Bälle, Stifte und Kuscheltiere brachten Freude.







Besuch in Tartus – Das erste Wiedersehen nach 13 Jahren
Eine Woche verbrachten wir in Tartus bei meiner Mutter, die ihre Enkel zum ersten Mal nach 13 Jahren wiedersah. Die Bevölkerung dort war geprägt von Angst und Unsicherheit, aber der familiäre Zusammenhalt war spürbar.


Abschied & Rückkehr nach Damaskus
Nach bewegenden Tagen kehrten wir nach Damaskus zurück und lebten dort bei meiner Tante. Sie hatte sich gerade von einer schweren Erkrankung erholt und war überglücklich, dass wir da waren.
Ein besonderes Erlebnis war eine spontane Stadtführung – vom Präsidialamt bis zur „Mall of Damascus“.
Ein Ort, an dem alles erhältlich ist – zu Preisen wie im KADEWE in Berlin.



Abschluss und Ausblick
Am letzten Abend wurde mir noch einmal bewusst, wie wertvoll jede Unterstützung für die Menschen in Syrien ist. Die Spendenaktion läuft weiter – jede Hilfe zählt.
👉 Spendenaktion:
https://www.soumaya-hiltmann.com/licht-und-hoffnung
🎧 Interview mit Soumaya
In einem Interview über Syrien und die Bedeutung von Frieden, spreche ich über unsere Erlebnisse, meine Perspektive und meinen Songbeitrag zur Reihe 80songsforpeace.
🎙️ Hör hier rein:
👉 Interview & Songbeitrag ab Sonntag, 18. Mai auf YouTube
Herzliche Grüße,
Ihre und eure
Soumaya Hiltmann